Harmonischer Heimattag 2018 präsentierte Harzer Brauchtum

Der Harzklub zu Gast in Bad Harzburg

Der Harzer Heimattag als alljährlich größtes Brauchtumsfest des Harzklub e.V. ist am Sonntag, 10. Juni, in Bad Harzburg gefeiert worden. Rund 1.000 Gäste erlebten über den ganzen Tag hinweg die Auftritte der gut 20 Brauchtumsgruppen mit 250 Mitwirkenden auf der Bühne im Badepark. Ihnen wurde dabei altes und neues Liedgut aus dem Harz und viel Heimat geboten. Dabei spielte auch das Wetter mit, nur ein paar Tropfen Regen kamen zwischendurch mal runter, so dass der Harzklub das Fest als großen Erfolg verbuchen kann.

Die Atmosphäre im Badepark, unter großen Bäumen malerisch zwischen Kurhaus und Spielbank gelegen, ist hervorragend: Schon am Morgen sind die Bänke gut besetzt, ab dem frühen Nachmittag ist der Park voller Menschen, Sitzplätze werden Mangelware. Von der Bühne schallen Jodler und Peitschengeknall, die Brauchtumsgruppen besingen die alten Gewerke vom Holzfuhrmann bis zum Köhler, die Schönheit der Heimat und der Harzer Berge. Es geht um den Bergbau, der dem Harz einst Wohlstand und Wachstum bescherte oder um die Kuhhirten auf den Bergweiden. Natürlich geht es auch um die Liebe in den Liedern, so wird erzählt wie die Burschen einst die Mädchen fanden.

 

Das alles ist Heimat und wird von den Brauchtumsgruppen im Harzklub am Leben erhalten. Das Thema Heimat spiele gerade heute wieder eine wichtige Rolle. Die Menschen brauchen die Heimat und nicht zuletzt gebe es nun sogar ein Heimatministerium, sagte Harzklubpräsident Dr. Oliver Junk bei seiner Begrüßung. Heimat und der Heimatgedanke müssen aber auch gepflegt werden. Wir müssen etwas dafür tun, sonst gehe es verloren. Getragen werde der Heimatgedanke von den Vereinen, so Junk weiter, und wer noch nicht dabei sei, der solle doch einmal einen Mitgliedsantrag ausfüllen, meinte der Präsident an die Schar der Gäste gerichtet.

Groß gelobt wurde der Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg. Dieser hatte unter der Leitung von Alfred Heineke sowie den Hauptheimatgruppenwarten Bernfried Saatze und Dr. Nicole Fröhlich die Veranstaltung gut vorbereitet und hervorragend ausgerichtet. Sowohl der Harzklub-Präsident aus auch der Bürgermeister Ralf Abrahms bedankten sich dafür. Der Bürgermeister betonte in seiner Begrüßung auch die enge Verbundenheit des Harzklubs mit Bad Harzburg, beides gehöre einfach zusammen. Rüdiger Kail, Ewergeschwurner des Heimatbundes Oberharz, ergänzte in seinem Grußwort, dass auch der Harzklub und der Oberharzer Heimatbund beim Erhalt der Harzer Traditionen eng zusammenwirken.

Zu einem richtigen Fest braucht es auch immer einen Festumzug. Und so machte sich die Schar der Brauchtumsgruppen zusammen mit den anwesenden Zweivereinen, weiteren Vereinen aus der Stadt und einer Abordnung aus der polnischen Partnerstadt Bad Harzburgs gegen 13 Uhr auf den Weg. Gut 500 Teilnehmer marschierten, unterstützt von der Musik zweier Spielmannszüge durch die Bad Harzburger Fußgängerzone, begleitet von den Blicken vieler Schaulustiger. Es ging sozusagen einmal um den Block, um anschließend wieder im Kurpark einzumarschieren und das Nachmittagsprogramm zu gestalten.

Im Umzug mit dabei war auch ein Stück der einstigen innerdeutschen Grenze. Der Grenzertreff Abbenrode präsentierte diesen besonderen Teil der Harzer Geschichte auf einem großen Anhänger hinter einem Traktor. Die Teilnehmer hatten sich dazu anschaulich in Uniformen DDR-deutscher und bundesdeutscher Grenzschützer gekleidet. Schnell kamen hier Erinnerungen an die Grenzöffnung auf.

Zurück im Kurpark war anschließend wieder die Harzer Folklore angesagt. Jede der Gruppen zeigte immer nur einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Programm, vier, fünf Lieder und dann kamen die nächsten zum Zuge. Bis zum Abend erlebten die Gäste hier ein harmonisches Programm. Der nächste Harzer Heimattag soll nun im kommenden Jahr in Altenau gefeiert werden.