Kurzgeschichte des Vereins
Der Verein wurde am 8. August 1886 in Seesen, auf Initiative des herzoglichen Eisenbahndirektors Albert Schneider, gegründet. Im Sommer 1886 erschien in der Tagespresse der: „Aufruf zur Gründung eines Harzklubs“. Dieser Aufruf war von 96 Männern unterzeichnet worden. Albert Schneider amtierte dann bis 1900 als erster Vorsitzender.
Als weitere Gründerväter sind zu nennen: Robert Spatzier, Heinrich Conrad Huch (als Schriftführer von 1886 bis 1928) und Carl Reuß (2. Vorsitzender von 1886 bis 1900, ab 1901 bis 1918 1. Vorsitzender).
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Erste Ziele und Leistungen
Das ursprüngliche Ziel des Vereins war die Förderung des Fremdenverkehrs und die Erschließung des Harzes. Durch die Herausgabe von Reiseliteratur, den Druck von Wanderkarten, das Aufstellen von Sitzbänken, den Bau von Schutzhütten, die Schaffung von Aussichtspunkten und Türmen, sowie durch die Anlage und Beschilderung von Wanderwegen konnte dieses erste Ziel bereits vor dem Ersten Weltkrieg erreicht werden. In fast allen Orten des Gebirges und auch in den größeren Städten außerhalb des Harzes gründeten sich Harzklub-Zweigvereine.
Vereinszeitschrift „Der Harz“
Ab 1894 gab der Harzklub auch die bis heute existierende Vereinszeitschrift „Der Harz“ heraus. Die Zeitschrift war in den Folgejahren und ist immer noch ein zentrales Sprachrohr des Vereins nach innen und außen.
Naturschutz als wichtigstes Credo
Der Naturschutz wurde als wichtiges Ziel schon im Jahre 1907 in die Satzung aufgenommen. Erste größere Aktion war der Protest gegen eine geplante Seilbahn im Bodetal 1911.
Pflege des Brauchtums
Nach dem Ersten Weltkrieg gründeten sich auch die ersten Heimatgruppen und die Pflege des Harzer Brauchtums begann. Die Brauchtumsarbeit erreichte in den 1930er Jahren ihren vorläufigen Höhepunkt und wurde 1936 als Aufgabe in die Satzung aufgenommen.
1937 gab es in den Reihen des Harzklubs:
- 16 Singgruppen, 20 Musikgruppen,
- 13 Tanzgruppen,
- 10 Jodlergruppen,
- 3 Spielgruppen,
- 6 Gruppen für Mundart und
- 19 Solisten.
Jugend begeistern
1938 wurde die Jugendarbeit (heute eher Nachwuchsförderung) als offizielle Aufgabe des Harzklubs aufgenommen. Vor Ausbruch des II.Weltkrieges 1939 lag die Zahl der Harzklub-Mitglieder bei fast 20.000 in 120 Zweigvereinen.
Der Harzklub in West und Ost
1940 wurde beschlossen den Namen Harzklub in „Harzbund“ zu ändern. Schon 1945 gelang es, dass der Harzbund im Westharz unter schwierigsten Verhältnissen nach ganz kurzer Unterbrechung weiterarbeiten konnte.
Mit der deutschen Teilung 1945 nahmen die Zweigvereine im Ost- und Westharz eine ganz unterschiedliche Entwicklung. Bereits im Dezember 1945 gab es im Westharz schon zwanzig Zweigvereine und zahlreiche Gründungsinitiativen. 1948 nahm man auch wieder den alten Namen „Harzklub“ an. Nach 1950 stand im westlichen Teil des Harzes die Entwicklung des Naturparks im Vordergrund. Der Harzklub war in den Jahren 1954, 1976, 1996 und 2014 Gastgeber für den Deutschen Wandertag, die größte Wanderveranstaltung Deutschlands.
Auf dem Gebiet der späteren DDR durchlief der Harzklub eine völlig andere Entwicklung. 1945 wurden auch hier die meisten Vereine zunächst wiederbelebt. Auf Weisung des örtlichen Volkspolizeiamtes erfolgte am 15. August 1949 jedoch die Löschung des Harzklubs aus dem Vereinsregister. Von da ab waren die Harzklub-Zweigvereine als selbständige Vereine verboten. Ihre Mitglieder und Aufgaben übernahm der staatlich gesteuerte Kulturbund.
Neue Blütezeit nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung gründeten sich über 40 Zweigvereine im Harzgebiet der neuen Bundesländer. Entscheidend war die Tatsache, dass trotz aller politischen Reglementierungen, Verbote und kultureller Gleichschaltung die Erinnerung an die alten Harzklubtraditionen bei vielen Menschen über vier Jahrzehnte DDR erhalten geblieben war.
Im Jahre 1994 erfolgte die Änderung des Vereinsnamens in „Heimat-, Wander- und Naturschutzbund„.
Und heute?
Heute hat der Harzklub gleichbleibend etwa 11.000 Mitglieder in 80 Zweigvereinen. Zu den schon zur Vereinsgründung wichtigen Aufgaben sind in der inzwischen einige neue Herausforderungen hinzugekommen, wie z.B. die Digitalisierung und Optimierung der Erholungseinrichtungen, das Bemühen um jüngere Mitglieder und die Kooperation mit anderen Harzer Interessenverbänden.