Der Tag des Wanderns 2018 & Wander-Umfrage

Impressionen und Berichte zum Tag des Wanderns 2018

 

Kleine Sternwanderung zur Tränkebachhütte

von Inge Hus

Der vom DWV veranstaltete „14. Mai – Tag des Wanderns“ – an diesem Tag wurde im Jahr 1883 der Deutsche Wanderverband gegründet – hat im Jahr 2016 erstmals über die Vielfalt des Wanderns informiert und ist seitdem fest im Jahreskalender verankert. Dieses Jahr nun fiel  der 14. Mai auf einen Wochentag. Daher beschlossen die Zweigvereine Seesen, Lautenthal, Wolfshagen und Wildemann ihre „kleine Sternwanderung“ zur Tränkebachhütte schon am Samstag, 12. 5. 18 zu veranstalten.

Los ging es, wie es sich für eine Sternwanderung gehört, von verschiedenen Treffpunkten zur Hütte. Von Seesen aus über den Schnapsplatz, von Wolfshagen ab Innerstetalsperre den steilen Aufstieg hoch und vom Sternplatz über den „Luchsstein“.

Die Wanderung vom Sternplatz aus ging schön langsam, dafür mit ganz vielen Informationen über die dort versammelte Pflanzenwelt. Diese Strecke entpuppte sich als gemütlicher Spaziergang, woraufhin die Wanderer beschlossen die Strecke zu verlängern und über den „Öhrenbrunnen“  zurück zu wandern.

An der Tränkebachhütte bekam jeder Wanderer einen Pin „Tag des Wanderns 2018“, es wurden interessante und angeregte Gespräche geführt; die Verpflegung hatte der Zweigverein Seesen übernommen.

Fazit dieser gelungenen Veranstaltung:

Die einen sagen, Wandern sei in, für die anderen ist es nie aus der Mode gekommen. Jedenfalls wird gerade massenhaft gewandert.

Erster barrierefreier Rundwanderweg eingeweiht – in Neustadt im Südharz

Quelle: Thüringer Allgemeine, Thomas Müller

Es lohnt sich, in den Tourismus Ideen und Geld zu investieren. Das haben die Neustädter in den vergangenen Jahren gemerkt. Die Besucherzahlen stabilisieren sich wieder, steigen gar. Kaum ein Ort lockt im Landkreis so viele Touristen an wie die „kleine Rolandstadt“. 30.000 Übernachtungen sind es jährlich. Kurgäste, Urlauber, Gäste der Fachklinik für Atemwegserkrankungen.

Schon 2005 entstand die Idee, einen barrierefreien Rundwanderweg einzurichten, erzählt Peter Sieckel vom Harzklub-Zweigverein. Damals hatte der MDR hier seinen „Osterspaziergang“ veranstaltet. Notdürftig schilderten die Neustädter einen Weg aus. Es sollten noch einige Jahre vergehen, bis Sieckel und Christel Meyer, Vorsitzende des Harzklub-Zweigvereins, die Idee auffrischten. „Im vorigen Jahr gingen wir es richtig an“, erzählt sie.

Mit Hilfe des ländlichen Förderprogramms „Leader“ schuf der Ort den barrierefreien Weg aus bestehenden Verbindungen. Eine Route beginnt am Gondelteich, wo Behindertenparkplätze existieren. Sie ist 2,2 Kilometer lang. Die andere, 4,4 Kilometer messende Tour startet am Parkplatz Wiesenplatz. Sie führt durch das bekannte Tor, vorbei an der Kirche, hin zum Gondelteich. An Letzterem wird kräftig gewerkelt. Das Haus des Gastes ist beinahe fertig, Jochen Schoolmann bringt als Privatmann ein weiteres Gebäude direkt am Teich in Schuss. Ist noch das frühere Verwalterhaus zum Kurzentrum herangereift, bietet sich ein fantastisches Ensemble.

Die Wanderer erblicken die Fontäne am Teich, Burg Hohnstein, sehen vielleicht Sportliche am Trimm-dich-Pfad und Wasserratten im Freibad. Zwei behindertengerechte Toiletten gibt es am Parkplatz und am Campingplatz – „zwei mehr als in der Kreisstadt Nordhausen“, witzelt Peter Sieckel.

Unterwegs warten Gaststätten, Imbiss, Bäckerei auf Besucher. Neustadt ist eingestellt auf Gäste. Außer montags. Gestern blieben die meisten Geschäfte dicht. „Kein Personal“, heißt es von Gastwirt Frank Pojtinger. Aber der Ratskeller sei geöffnet. Viele Ruhebänke wurden in der jüngsten Zeit aufgestellt, meist gestiftet von Privatpersonen. Die noch junge Kastanienallee spendet bereits Schatten. Und wer dazu körperlich in der Lage ist, kann in zwei Kneippbecken eintreten.

Gestern, Punkt 13.30 Uhr, weihten etwa zehn Wanderer die Strecke ein. Sie ist einmalig im Thüringer Harz. Im niedersächsischen und sachsen-anhaltischen Teil gibt es je einen barrierefreien Wanderweg. Gut ausgeschildert, kommen Rollstuhlfahrer, Rollator-Besitzer, aber auch Kinderwagen-Führer in einer guten Stunde ans Ziel.

Peter Sieckel ist sicher: Ist erst der Radweg nach Niedersachswerfen fertig, kommen auch von dort Interessenten. Der Weg reiht sich ein in zusammen 70 Kilometer gut ausgeschilderte Wanderwege und vier Kurterrainwege in Neustadt. Der Harzklub hält diese in Schuss.

 

Bergwiesenblüte um Hahnenklee

von Michael Rudolph

Rund um den Tag des Wanderns am vergangenen Montag engagierten sich zahlreiche Harzklub-Zweigvereine und bereicherten das bundesweite Motto mit attraktiven Angeboten. Auf geführten Wanderungen oder kürzeren Exkursionen boten sie ein breites Spektrum rund um die Themen Natur erleben, Landschaft genießen und Wissen vermitteln. So stellte Christine Eggers am Montag (14.5.) auf einer “Exkursion zur Bergwiesenblüte“ die Vielfalt der Pflanzenwelt um Hahnenklee vor. Am Beispiel der Artenvielfalt machte sie deutlich, warum die Harzer Bergwiesen von der EU unter Schutz gestellt sind. Die nährstoffarmen Wiesen würden regelmäßig gemäht und erhielten dadurch ihren Charakter, erzählte die pensionierte Biologie-Lehrerin.

Auch über Geschichte der Wiesen als Flächen zur Heugewinnung für die Haustiere wusste Christine Eggers anhand historischer Fotos Spannendes zu berichten. Sie wies ihre Gäste auf die besondere Schutzwürdigkeit hin und bestimmte dutzende Arten wie Bärwurz, Schlangenknöterich, Waldstorchschnabel oder Sauerampfer. “Die Ausbreitung von Bäumen und Sträuchern nimmt den Bergwiesen Licht und Platz“, beschrieb Eggers eine der Gefahren, die nicht nur in Hahnenklee zu sehen seien. „Weiterhin bedrohen Pflanzenarten als so genannte Neophyten die heimische Vegetation. Diese Pflanzen machen sich auf der Bergwiese breit und verdrängen die geschützten, typischen Wiesenarten“, konnte sie vor Ort den Gästen und Exkursions-Teilnehmern zeigen, die teilweise aus Salzgitter angereist waren. Während die Bergwiesen des Niedersächsischen Forstamtes Clausthal in einem guten Zustand seien, gäbe es Pflegerückstände und Handlungsbedarf auf Wiesen anderer Grundstückseigentümer, betonte Eggers.

Die Wiesen um Wernigerode

von Dieter Runge

Die “Wiesen um Wernigerode“ lautete die Wanderung, die Dieter Runge leitete. Er war am Montag vormittag an der Hochschule Harz zur 10 Kilometer-Tour gestartet.

Unser Wanderprogramm wird im Spätherbst erarbeitet, und dabei stand die Frage: Wie können wir unsere Wanderer und ev. auch Gäste an einem Montag für eine Wanderung begeistern?

Zu dem Zeitpunkt ist die üppige Frühjahrsblütenpracht ziemlich „durch“. Was könnte interessant sein? Die Wiesenblüte beginnt. Wo ist ein lohnendes Ziel?

In Wernigerode gibt es in Stadtnähe zahlreiche Wiesen. Welche sollte es sein? Warum nicht möglichst viele wie an einem Faden aufgefädelt ansteuern? Beim Treff – es waren sowohl Wanderer unseres Vereins als auch Gäste gekommen – wurde gerätselt, wie viele Wiesen es wohl auf der 10-km-Strecke um die Stadt sein werden. Die Schätzung ergab: maximal 15! Unterwegs zählten wir fleißig, erfreuten uns an den verschiedenen An- und –Ausblicken, hatten am Wegrand noch zahlreiche Prachtexemplare der Akelei zu bestaunen und auch der Schwenk durch einen Park mit einem schönen Rastplatz wurde freudig registriert. Das Wetter war fast zu gut, denn es wurde recht warm, was der Stimmung und dem Weiterzählen aber keinen Abbruch tat. Am Ende waren es 24 Wiesen geworden – allgemeines Erstaunen! Man kann also bei Wanderungen von der Stadt aus, egal in welche Richtung man geht, immer auf Wiesen treffen, und das ist zu jeder Jahreszeit etwas fürs Auge und damit auch immer ein kleines Highlight.

Auf historischem Wanderpfad

von Peter Hornemann

Bei der Sichtung alter Dokumente des Magdeburger Harzklub-Zweigvereines wurden Berichte und Fotos über einen 1939 angelegten und eingeweihten „Magdeburger Jubiläumsweg“ aufgespürt. Mit Unterstützung der Blankenburger Harzklubmitglieder entstand der Weg anlässlich des 50jährigen Vereinsjubiläums der Magdeburger Wanderfreunde.

Im Verlauf der Geschichte geriet er jedoch in Vergessenheit. In Abstimmung mit dem Blankenburger Zweigverein wurde eine Wiederbegehung dieses (streckenweise erhaltenen) landschaftlich reizvollen Weges, der vom Schlossberg Blankenburg bis nach Wendefurth (heutiges Talsperrengebiet) führt, angestrebt. Nach Absprachen und gemeinsamer Vorwanderung war man sich schnell einig, dieses Wandererlebnis am Tag des Wanderns 2018  durchzuführen. Zentraler Treffpunkt war um 10.00 Uhr die Blankenburger Tourist-Information. Nach Begrüßung und Ausgabe der, durch den Deutschen Wanderverband zur Verfügung gestellten, Materialien und Abzeichen, begann die Tour im und durch den Schlosspark und weiter durch das liebliche Schöthtal nach Wendefurth. Wanderpausen und eine Mittagsrast in der Natur, bei sonnigem „Kaiserwetter“, boten Gelegenheiten zum Gedankenaustausch der Wanderfreunde aus beiden Vereinen. Der Wegverlauf bot sogar Gelegenheit für „Sporteinlagen“  die bestens gemeistert wurden. Ziel der Wanderstrecke war das „Gasthaus zum Fischer“ an der Wendefurther Talsperre, die eigens an ihrem Ruhetag für die Wandergruppe öffnete. Zurück nach Blankenburg ging es mit dem Linienbus zum Ausgangspunkt der Tour. Einig waren sich die Wanderfreunde über die Organisation eines gemeinsamen Vorhabens im kommenden Jahr.